Konservendosen sind Dosen für die Langzeitaufbewahrung von verderblichen Stoffen, wie zum Beispiel Nahrungsmitteln. Die mit technischen Mitteln abgedichtete Dose schützt ihren Inhalt bei Lagerung und Transport vor Mikroorganismen, Schmutz und Luftsauerstoff. Der Begriff der „Konserve“ (von lateinisch conserva) bedeutete ursprünglich eine mit Zucker oder Honig haltbar gemachte Arznei.
Die großen Vorteile der Konservendosen gegenüber dem Konservenglas , sie sind leichter und nicht zerbrechlich. Gefertigt aus Blech, z.B. Aluminium- oder Weißblech werden sie nach dem Befüllen durch Verlöten oder Bördeln abgedichtet. Einmal geöffnet, lassen sie sich nicht wieder dicht verschließen.

Konservendosen, Wurstdosen

Konservendosen, Wurstdosen

Der Technische Aufbau der Konservendosen

Als Material für Konservendosen dienen vor allem Weißblech und Aluminiumblech. Weißblech ist ein dünnes Stahlblech mit einer Dicke von bis zu 0,49 Millimetern, dessen Oberfläche durch ein Schmelztauchverfahren oder elektrolytisch mit Zinn beschichtet wurde, um den Stahl vor Korrosion zu schützen. Etwa 70 Prozent des hergestellten Weißblechs werden im Lebensmittelbereich für die Herstellung von Konservendosen und Getränkedosen verwendet. In neuerer Zeit wird dafür auch chromatiertes (elektrolytisch verchromtes) Stahlblech verwendet.

Zweiteilige Konservendosen bestehen aus dem tiefgezogenen (und eventuell zusätzlich abgestreckten) Dosenkörper und dem Deckel. Dreiteilige Konservendosen bestehen aus dem röhrenförmigen und an der Längsnaht geschweißten oder gebördelten (und eventuell zusätzlich gelötetem) Dosenkörper (der „Zarge“) und den beiden Deckeln.
Frühe Konservendosen wurden durch Verlöten mit Blei verschlossen. Das konnte leider unter ungünstigen Umständen zu einer Bleivergiftung nach dem Verzehr der in der Dose aufbewahrten Lebensmittel führen. Bekannt geworden ist vor allem die Arktisexpedition des Briten Sir John Franklin von 1845 bis 1848, deren Mitglieder nach drei Jahren Dosennahrung an schwerer Bleivergiftung litten. Heutige Konservendosen werden nach dem Befüllen durch Bördeln luftdicht verschlossen. Dafür sind Dosenverschließmaschinen im Einsatz, die zum Teil über 20 Verschließstationen verfügen.
Nach dem Verschließen werden die Dosen in einem Autoklaven pasteurisiert oder sterilisiert, um sie haltbar zu machen.
Heutige Konservendosen sind auf der Innenseite gewöhnlich mit einem Kunststoffüberzug versehen. Die verwendeten Lacke sind Kunststoffe auf Basis von Epoxydharzen, Polyester oder Organosolen. Epoxy-Systeme stehen zurzeit in der Kritik, da sie in geringen Mengen Stoffe wie Bisphenol A (Bisphenol-A-Problematik) in den Konserveninhalt abgeben. Vor der Einführung des Kunststoffüberzugs war das Umfüllen des Inhalts in andere Gefäße erforderlich, da nach Luftzutritt durch Öffnen das Metall der Doseninnenseite mit dem ggf. sauren Doseninhalt reagierte.

Konservendosen, Wurstdosen

Konservendosen, Wurstdosen

Eine mögliche Außenlackierung bzw. (Offset-)Bedruckung oder Prägung werden bei größeren Stückzahlen vor der eigentlichen Dosenfertigung auf das Ausgangsmaterial (Blechtafel oder Blechband) aufgebracht. Bei tiefgezogenen Dosen wird der Druck in verzerrter Form aufgebracht, so dass sich nach der Verformung das gewünschte Bild ergibt.
Kleine Stückzahlen von Promotion-Dosen können nachträglich beprägt oder mit Tampondruck bedruckt werden. Neu ist die Laserbeschriftung von verschlossenen Blechdosen.

Sogar mikrowellengeeignete Dosen sind inzwischen verfügbar. Dafür wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem ein metallener Dosenkörper mit einem Kunststoffdeckel verbunden werden kann. Durch den Kunststoffdeckel als durchlässiges Fenster für elektromagnetische Mikrowellen gelangt die Energie in die Dose und erhitzt dort den Inhalt.
Bei manchen Produkten (Erdnüsse, Katzenfutter etc.) werden zum Verschließen zwecks kurzfristiger Aufbewahrung (nach Entfernen des Aufreißblechs) PE-Deckel beigegeben.

Die Geschichte der Konservendose

Im Jahr 1795 setzte Napoleon Bonaparte, nachdem er zum kommandierenden General der französischen Heimatarmee ernannt worden war, einen Preis von 12.000 Goldfranc für ein Verfahren aus, mit dem man Nahrungsmittel haltbar machen und die Soldaten ohne Plünderungen ernähren konnte.

Die Idee, Nahrungsmittel in luftdicht verschlossenen Behältnissen zu erhitzen und dadurch zu konservieren, kam dem Pariser Konditor und Zuckerbäcker Nicolas Appert. Er verwendete Glasflaschen. Diese Methode wurde von der französischen Marine geprüft und Appert bekam das Geld 1810 ausbezahlt, für „Die Kunst alle animalischen und vegetabilischen Substanzen nämlich alle Gattungen Fleisch, Geflügel, Wildpret, Fische, Zugemüse, Kuchen – Arzneygewächse, Früchte, Sulzen, Säfte; ferner Bier, Kaffe, Thee u.s.w. in voller Frische, Schmackhaftigkeit und eigenthümlicher Würze mehrere Jahre zu erhalten.“ Der britische Kaufmann Peter Durand kam 1810 auf die Idee, die Methode von Appert mit Blechkanistern umzusetzen, und erfand damit die Konservendose. Diese Erfindung wurde am 25. August 1810 patentiert. Durand selbst befasste sich nicht mit der Produktion, das geschah erstmals durch die Briten Bryan Donkin und John Hall, die 1813 eine Konservenfabrik eröffneten und an die britische Armee lieferten.
Als besondere Arten von Konservendosen entstanden in den USA seit den 1930er Jahren die seitdem mehr und mehr spezialisierten Getränkedosen, hauptsächlich verwendet für Bier und Softdrinks.
Mit der Geschichte der Konservendosenindustrie, speziell der norwegischen, beschäftigt sich das 1982 gegründete Norwegische Konservendosenmuseum in Stavanger.

Verwendung

Typische durch Erhitzen in Konservendosen haltbar gemachte Lebensmittel sind Obst wie Pfirsiche, Birnen und Ananas, Gemüse, insbesondere Hülsenfrüchte wie gekochte Linsen und Bohnen, Fisch wie Sardinen, Makrelen und Heringe sowie Corned Beef, Wurst, Dauerbrot als auch Fertiggerichte mit und ohne Fleisch. Zudem werden auch Futtermittel wie Hunde- und Katzenfutter in Konservendosen verpackt.
Sofern die Lebensmittel, wie zum Beispiel Gemüse, frisch verarbeitet und direkt abgefüllt werden, ermöglicht eine Konservendose die Bewahrung von Aroma und ungefähr der Hälfte der Vitamine über etliche Jahre. Die Mindesthaltbarkeit von fünf Jahren erreichen diese jedoch nicht, da der Großteil der Vitamine innerhalb von drei Jahren abgebaut wird.
Bei einer Aufwölbung des Deckels (Bombage) kann der Inhalt verdorben sein, aufgrund unzureichender Sterilisierung bei der Fertigung. Insbesondere sporenbildende Bakterien, welche schwierig zu unterdrücken sind, können eine lebensbedrohliche Vergiftung (Botulismus) bewirken. Die schwedische Spezialität Surströmming allerdings wird grundsätzlich in Bombagen angeboten.
Auch Pulver, zum Beispiel Milchpulver, wird in Konservendosen verpackt. Vor dem Verschließen wird in diesem Fall in der Dose ein Vakuum erzeugt und anschließend Stickstoff als Schutzatmosphäre eingefüllt, um ein Verderben des Inhalts zu verhindern, da Pasteurisieren bei pulverförmigen Produkten nicht möglich ist.

Bei der Konservierung von Lebens- oder Genussmitteln werden unterschieden:

Quelle: Wikipedia